Hauptkirche St. Katherinen Hamburg

19.September 1999

Auszug aus der Eröffnungsansprache von Pastor Reinhard Petrik:

... Vielleicht drückt diese Verbindungslinie zwischen den Sphären Kochanas Bild „Turmbau zu Babel“ am deutlichsten aus: in der Szenerie angelehnt an das mittelalterliche Rothenburg ob der Tauber. Dabei unternimmt die Künstlerin allerdings nur im Titel des Bildes eine vertikale Bewegung. Die alten Turmbaumeister im biblischen Babel hatten versucht, mit menschlicher Kraft Gott nah zu kommen, indem sie ihren Turm bis in den Himmel hinein erreichen wollten. Kochana macht sich mit ihrem Bild eher auf eine Zeitreise, indem sie den mittelalterlichen Kern der Stadt mit den Errungenschaften moderner Technik mischt. Anders gesagt: Der Mensch mischt sich als Verwalter der Erde in ein harmonisches Gefüge ein, macht sich zuweilen selbst zum kleinen Gott der Welt, der glaubt, mit eigener Kraft alles zu vermögen; der wahrnimmt, dass er seine Grenzen mehr und mehr überschreitet; dass er die Risse im Turm seiner Eitelkeit nicht sieht, bis er, das ist ja die Konsequenz der biblischen Geschichte vom Turmbau, von den Trümmern seiner Ich–Sucht erschlagen wird.


Excerpt from the opening speech for the exhibition in the main church of St. Katharinen Hamburg:

Perhaps the... connecting line between the spheres expresses Kochana's picture “Tower of Babel” most clearly: the scenery is based on medieval Rothenburg ob der Tauber. However, the artist only makes a vertical movement in the title of the picture. The ancient tower builders in biblical Babel had tried to get close to God with human power by reaching their tower all the way to heaven. With her picture, Kochana takes a journey through time by mixing the medieval core of the city with the achievements of modern technology. In other words: Man, as steward of the earth, intervenes in a harmonious structure, sometimes turning himself into a little god of the world who believes that he can do everything with his own strength; who notices that he is exceeding his limits more and more; that he does not see the cracks in the tower of his vanity until he is killed by the rubble of his self-addiction, which is the consequence of the biblical story of the building of the tower.