Pressestimmen

"Meine Arbeiten wollen Erzählcharakter haben" so schlicht ihr künstlerisches Credo klingt, so komplex, umfassend und eindringlich sind Monika Hanselmanns Bilder in Öl und Mischtechnik.
Mit grob konturierten bis filigran fließenden Figuren und teils farbexplosiven Kompositionen gelingen ihr jedes mal aufs Neue Bildräume, die im expressionistischen Sinne direkt berühren, aber auch dem Bedürfnis vieler Betrachter nach wieder erkennbaren Motiven die Hand reichen.
Im nie bemüht wirkenden Spagat zwischen Gegenständlichkeit und malerisch-abstrakt intonierten Gemütsklängen liegt eine Stärke ihrer Kunst. Eine andere besteht in der Art, wie Hanselmann christliche Vorstellungen variiert und aktualisiert, wie sie ihre bildnerischen Kommentare zum Weltgeschehen (Krieg, Euro, Globalisierung) mit biblischer Ankerschwere versieht.

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Monika Hanselmann, die unter dem Künstlernamen "Kochana" arbeitet, möchte, wie sie selbst betont,mit ihren auffälligen, großformatigen Bildern den Zeitgeist reflektieren und damit biblische Wahrheiten ergründen. Sie versucht, symbolhaft Visionen geistiger Welten zu entwickeln; gerade durch die intensive Farbigkeit ihrer Werke sollen die Betrachter zum meditativen Betrachten eingeladen werden. Die gotische Ansbacher St.-Johannis-Kirche ist ganz von der Künstlerin in Beschlag genommen worden - auch im Altarraum regen ihre Installationen zum Nachdenken an und bereichern die Gottesdienste.

Die Rothenburger Künstlerin "Kochana" Hanselmann bei der Kirchenvollversammlungin Südkorea.

Als einzige deutsche Künstlerin darf Monika "Kochana" Hanselmann aus Rothenburg zur 10. Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen nach Südkorea fliegen. Dort zeigt sie im Rahmenprogramm zwei Videoprojektionen ihrer Bilder.

Wenn der Weltkirchenrat am 30. Oktober im südkoreanischen Busan seine 10. Vollversammlung eröffnet, ist auch Monika Hanselmann aus Rothenburg ob der Tauber dabei. Nicht als Teilnehmerin, sondern als Ausstellerin. Die bildende Künstlerin hat sich beim Rat der Kirchen (ÖRK) mit Bildern und Videoprojektionen um die Teilnahme am Rahmenprogramm beworben und wurde ausgewählt, "soweit ich weiß als einzige Bewerberin aus Deutschland", sagt sie. In Südkorea werden sieben Bilder gezeigt, wegen der hohen Transportkosten für die großformatigen Lackgemälde allerdings nur als digitale Kopie.

Vier von Monika Hanselmanns Bildern, die unter dem Künstlernamen "Kochana" arbeitet und ausstellt, beschäftigen sich mit dem Thema der Vollversammlung: Gott des Lebens, weise uns den Weg zu Gerechtigkeit und Frieden. Die Werke "Turmbau zu Babel", "Aufschrei", "Zeitalter der Händler" und "Bedrohte Schöpfung" sind nicht neu, "Kochana", deren Künstlername das polnische Wort für Liebe ist, zeigte sie erstmals 1991 auf dem Kirchentag in Berlin. ...

In einer zweiten Projektion setzt sich die Rothenburger Künstlerin der Dreifaltigkeit Gottes, auseinander symbolisch dargestellt als Tauben, Schmetterling oder Sternenhimmel. Für ihr Kunstprojekt stehen "Kochana" zwei Räume zur Verfügung. Über der ganzen Vollversammlung und dem Rahmenprogramm steht das Konzept des "Madang". Es soll dazu beitragen,"der Vollversammlung Form und Sinn zu geben",schreibt der Weltkirchenrat. Ein "Madang"ist der traditionelle Innenhof, der verschiedene Teile des Hauses miteinander verbindet. Er ist ein Raum "für Begegnungen und Austausch", dies soll auch mit zusätzlichen Workshops, Theateraufführungen, Ausstellungen und Diskussionsrunden im Rahmenprogramm ermöglicht werden. Auch darauf freut sich "Kochana",die bis zum 8. November - dem Ende der Vollversammlung - vor Ort sein wird.

Daniel Staffen Quandt

BILDER FÜR DIE WELTKIRCHE

Kochana stellte bei der Vollversammlung der Weltkirche in Busan aus. Die winterliche Sonne scheint in das Atelier in Rothenburg. Auf der Staffelei steht der Sternenhimmel. Monika Hanselmann, mit Künstlername Kochana genannt, ist seit einigen Tagen wieder zurück von Busan. In der Millionenstadt in Südkorea hat sie ihre Kunst bei der 10. Vollversammlung des Weltkirchenrates ausgestellt. Die Vollversammlung ist das höchste Entscheidungsgremium des Ökumenischen Rates der Kirchen und tritt alle sieben Jahre zusammen. Rund 300 Delegierte aus den 345 Mitgliedskirchen waren vertreten sowie zahlreiche Gäste aus Südkorea. Insgesamt vier Künstler hatten eine Einladung zur Ausstellung im Rahmen der Vollversammlung: Jeweils ein Künstler kam aus Japan, Korea und Indien. Die vierte im Bunde war Monika Hanselmann aus Rothenburg.

Monika Hanselmann ist 73 Jahre alt und Malerin mit Leib und Seele. Überall in Deutschland hat sie bereits ausgestellt. „Ich hatte einen Leerraum“, erzählt sie, „und habe mich im Internet nach Möglichkeiten umgesehen.“ Die Ausstellung in Busan reizte sie, also hat sie sich mit ihren großformatigen Gemälden, die unter dem Titel „Visionen zwischen Himmel und Erde“ schon in manchen Kirchen zu sehen waren, beworben. Im Dezember 2012 kam die Zusage… Mit Unterstützung ihres Mannes Dr. Siegfried Hanselmann entwickelte Kochana eine Videoinstallation, die nicht nur ihre Gemälde zeigt, sondern deren Aussage verbal unterstreicht und in einen aktuellen Kontext setzt.

Ein 30-minütiges Video hat das Ehepaar kreiert und die Texte in fünf Sprachen (deutsch, koreanisch, englisch, französisch und spanisch) einsprechen lassen… Während der Vollversammlung vom 30. Okt. bis 8. November zeigten Monika Hanselmann und ihr Mann jeden Tag für 11 Stunden ihre Videoinstallation. In zwei zur Verfügung stehenden Räumen liefen parallel Videos in zwei Sprachen. Die 30-minütige Produktion unterteilt sich in drei Schwerpunkte: Im ersten Teil werden die Gemälde, die sich mit Themen wie Gier oder bedrohte Schöpfung auseinandersetzen, von Texten begleitet. Im zweiten Teil werden meditative Kunstwerke mit Musik begleitet, im dritten Teil wird die Verbindung von Kunst und Umwelt thematisiert. Auch Rothenburg, der Burggarten oder der Ostchor in St. Jakob kommen darin vor.

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DIE KUNST KONTAKTE ZU KNÜPFEN

Die Rothenburger Malerin Monika Hanselmann ist auch eine professionelle Netzwerkerin

Rothenburg - Kunst ist Ausdruck schöpferischer Kraft und insofern Ausdruck des Menschen als Ebenbild Gottes. Die Rothenburger Malerin Monika Hanselmann hat viele Berührungspunkte zwischen Kunst und Religion und zwischen Kunst und Kirche, mit denen sie gestalterisch experimentiert und neue Wege ausprobiert. Die Künstlerin sprüht vor Energie und Aktivismus. Sie ist Mitglied bei Artheon, einem Netzwerk von Theologen, Künstlern, Galeristen und Ausstellungsmachern. Der Kreis führt und fördert das Gespräch zwischen den Künsten der Gegenwart und der Kirche und kooperiert mit Evangelischen Akademien und Kultureinrichtungen. Sie kommt herum mit ihrer Kunst: Berlin, Hamburg, Stuttgart, Bad Wiessee, Frankfurt, um einige Beispiele zu nennen. Gerade hatte Monika Hanselmann eine Ausstellung zum Thema "Stories without End" mit spürbarer Freude am kraftvollen Farbenspiel in der Evangelischen Akademie Loccum, eine Einrichtung der evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannover. Mit dem Pinsel gibt sie einer Gefühlswelt Ausdruck, in der Betroffenheit über die Zerstörung der Natur, das Schicksal der Städte oder die Maßlosigkeit und Gewalt von Menschen eng beieinander liegen...

Es ist der Wille, die Schöpfung zu bewahren, der sie zur künstlerischen Auseinandersetzung mit der Zivilisation treibt. In den letzten Jahren hat Monika Hanselmann in vielen großen und kleinen Kirchen mit ihrenArbeiten existentielle Fragen gestellt zu Lebensbedingungen oder die Achtung vor dem Leben. Ihre Video-Projektion "Visionen zwischen Himmel und Erde" durfte sie vor zwei Jahren zur zehnten im südkoreanischen Busan zeigen. Kunst war in der Geschichte der Kirche lange eine "Magd der Kirche". Ihre Aufgabe war es, christliche Tradition auszulegen.  Nicht selten wurde sie dabei von weltlichen Herrschaftsansprüchen in den Dienst genommen. Es galt, eine göttliche Legitimation des Machtanspruches künstlerisch zu bestätigen. Seit der Aufklärung sind Kunst und Kirche getrennte Wege gegangen. Die Kunst hat die Freiheit gewonnen, das "Andere" mit ihrer Kunst auszudrücken. Vermehrt öffnen sich Kirchen als Orte für Ausstellungen oder Installationen. Raum und Kunst bedingen einander. Die Werke oder die Gestaltung, als Gast oder als fester Bestandteil, können dem Besucher eine neue Wahrnehmung des Kirchenraumes ermöglichen. Das, was durch Worte nicht sagbar ist, wird in der Kunst sichtbar.

sis