Evangelische Akademie Villigst-Schwerte
Eröffnungsansprache Kerstin Gralher

2018/19

Eröffnungsansprache zur Ausstellung in der Evangelischen Akademie Villigst/Schwerte von Kulturmanagerin Kerstin Gralher am 14. Oktober 2018:

Wir hier in der Kirche sagen ja, dass Kunst und Theologie Schwestern sind auf der Suche nach Antworten, nach unterschiedlichen Antworten derselben Fragen. Die kann man Ewigkeitsthemen nennen oder letzte Fragen. Jedenfalls sind es Fragen nach dem Sinn der Existenz des Menschen. Die einen beantworten sie so, die andern so. Auch unter Künstlern gibt es solche, die diese Fragen eigentlich eher wie Theologen beantworten und solche, denen es tatsächlich gelingt, diese Fragen von beiden Perspektiven aus zu verhandeln. Zu diesen gehört Monika Hanselmann.

Auffallend an all ihren Arbeiten sind die Leuchtkraft der Farben und die Dynamik, die der Farbauftrag selbst sowie die Verteilung der Farbe auf der Ebene der Leinwand entstehen lässt. Ihre Arbeiten aus der Serie STORIES WITHOUT END, zu der die meisten der hier ausgestellten Bilder gehören, geben ihre eigenen Antworten. Am meisten überzeugt mich dabei das Kraftvolle, Lebenszugewandte, Unverzagte selbst bei Arbeiten wie dem AUFSCHREI oder der BEDROHTEN SCHÖPFUNG. Eines kann ich mit Sicherheit feststellen: Noch nie habe ich so viele so große Arbeiten gezeigt. Selten haben die Räume so von sich aus angefangen zu strahlen. Und ich finde, dass Frau Hanselmann eine gelungene Verbindung zwischen künstlerischen Themen des 20. Jahrhunderts und Fragen der jeweiligen Gegenwart hergestellt hat.


Opening speech to the exhibition in the Evangelische Akademie Villigst / Schwerte by culture manager Kerstin Gralher on October 14, 2018:

We here in the Church say that art and theology are sisters looking for answers, for different answers to the same questions. These can be called eternity topics or last questions. In any case, there are questions about the meaning of human existence. Some answer it that way, others that way. Even among artists there are those who actually answer these questions more like theologians and those who actually manage to negotiate these questions from both perspectives. Monika Hanselmann is one of them.

What is striking about all of her work is the luminosity of the colors and the dynamics that the application of paint itself and the distribution of color on the canvas level create. Her works from the series STORIES WITHOUT END, to which most of the pictures on display belong, give their own answers. The most convincing thing about me is the powerful, life-oriented, undaunted even with work such as the SCREAM or the THREATENED CREATION. One thing I can say with certainty: I have never shown so many large works. Rarely have the rooms started to shine on their own. And I think that Ms. Hanselmann has successfully created a connection between artistic themes of the 20th century and questions of the present.